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Historisches

Buchs wird im Jahre 870 erstmals unter dem Namen "Puhsaha" erwähnt, was Bach beim Buchs heisst. Damals schenkte der Grossgrundbesitzer Landeloh seine Ländereien im Limmat- und Furttal, darunter auch Buchs, dem Kloster St. Gallen.

Im ersten Jahrhundert n. Chr. wurde das Furttal von den Römern besiedelt. Wesentlich für diese Besiedelung war die Lage des Furttals an der Verbindungsstrasse zwischen Windisch (Vindonissa; Legionärslager) und Winterthur (Vitudurum). Diese Verbindungsstrasse führte weiter an den Bodensee und danach ins Donaugebiet. Im Furttal wurden in den vergangenen Jahrzehnten Teile von Strassen (Otelfingen) und Gutshöfen (Buchs, Dällikon und Regensdorf) ausgegraben. Der Gutshof von Buchs umfasste eine Fläche von mindestens 5.2 ha. Neben dem Gutshof (Herrschaftshaus) wurden auch Reste von Wirtschaftsgebäuden gefunden. Heute erhalten sind noch Teile des Herrschaftshauses, wie der Kryptoportikus (Teil des Erdgeschosses) mit Wandmalereien, Resten der so genannten Hypokausten (Bodenheizung) sowie Resten der südlichen Umgebung des Gebäudes. In den ersten drei Jahrhunderten n. Chr. wurde der Gutshof verschiedentlich um- und angebaut. Nach dem dritten Jahrhundert drangen die Alemannen in das von den Römern besiedelte Gebiet ein und zerstörten auch Teile der römischen Bauten.

Für weitergehende Informationen siehe auch die Webpage der Kantonalen Archäologie (
https://are.zh.ch/internet/baudirektion/are/de/archaeologie/archaeologie/ausflug-tipps.html)

Die Ausgrabungen des Buchser Gutshofes (Kryptoportikus) können in Gruppen besichtigt werden. Anmelden kann man sich bei Dr. Albert Müller (armueller@swissonline.ch oder 044 845 39 50).

Die Ruinen eines anderen römischen Gutshofes sind in Winkel-Seeb (zwischen Kloten und Bülach) zu besichtigen. Termine für Führungen können mit Hansruedi Minder (h.minder@bluewin.ch) vereinbart werden.

Informationen zur Anlage finden Sie unter: http://www.winkel.ch/de/ueberuns/geschichtere/roemischergutshof/

Der Buchs-Strauch wurde von den Römern eingeführt und die Dorfbewohner haben ihn schon früh im Gemeindewappen dargestellt.

Von 870 bis ins Mittelalter hatte die Abtei St. Gallen Grundbesitz im Dorf. Im 13. und 14. Jahrhundert zählten zu den Grundeigentümern auch die Propstei Zürich, die Fraumünsterabtei und verschiedene andere zürcherische Klöster. 1409 gelangte das Dorf als Bestandteil der habsburgischen Herrschaft an Regensberg und gehörte bis 1798 zu dieser.

Nach vorübergehender Zuteilung zum Bezirk Bülach (1803-1814) kam Buchs wiederum zu Regensberg und damit zum gleichnamigen Bezirk, der 1871 zum heutigen Bezirk Dielsdorf wurde.

Aus der Kirchgeschichte
Erst im 13. Jahrhundert wurde die Kirche in Buchs nachweisbar erwähnt. Die heutige Kirche wurde 1631 erbaut. Im erhaltengebliebenen alten Turm des 14. Jahrhunderts befindet sich ein kleiner Chor aus spätgotischer Zeit mit einem spitzbogigen Kreuzgewölbe.

Ein Dorf - zwei Bahnhöfe
Bis 1937 hatte Buchs zwei Bahnlinien für Fahrten nach Otelfingen und Wettingen oder Niederglatt und Bülach. Eine Linie führte oberhalb des Dorfes über den Schwenkelberg. Die zweite wurde in die Talsohle eingebettet. Am 17. Januar 1937 dampfte der letzte Personenzug über die "obere Buchser Linie". Seit den zwanziger Jahren unternahmen die SBB mehrere Anläufe, den Verkehr auf dieser Strecke einzustellen, doch die von dieser lokalen Verbindung profitierenden Gemeinden und auch der Kanton Zürich wehrten sich dagegen. Einzig die Abwertung der Station zu einem Wärterposten und 1934 zu einer unbedienten Haltestelle konnten die SBB aus Gründen der Kostenreduktion durchsetzen. 1968 wurde die obere Bahnlinie dann, nach über dreissigjähriger Betriebseinstellung, endgültig stillgelegt, und im darauffolgenden Jahr wurden die Geleise auf Buchser Boden entfernt, weil sie der baulichen Entwicklung des Hanges oberhalb des Dorfes und der Erschliessung mit Strassen hinderlich waren.

An die obere Bahnlinie erinnern heute noch zwei Endstücke, die als Industriegeleise für die Tanklager in Otelfingen, Oberhasli und Niederglatt dienen, und - auf Buchser Gebiet - das ehemalige Stationsgebäude, ein Wärterhäuschen und Teilstücke des Bahndammes, die mit Bäumen und Sträuchern überwachsen sind. Die Gemeinde kaufte 1975 den SBB das ganze Areal der oberen Bahn ab, einerseits, um Realersatz für das entäusserte Industrieland, andererseits, um - speziell auf dem Gelände des Stationsgebäudes - Landreserven für öffentliche Bauten zu schaffen. Heute stehen dort die Zivilschutzanlage und das Feuerwehrgebäude.

Das Buchser Ried
Das Buchser Ried, zwischen Regensdorf und Würenlos gelegen, ist eine Landschaft reich an Blumen, Insekten und Vögeln, insbesondere Wasser- und Sumpfvögel (Katzensee). Geologische Ursache der einstigen Versumpfung waren zwei Moränen, Gletscherablagerungen aus der letzten Eiszeit, die zusammen mit den Bergzügen Altberg/Gubrist und Lägern/Schwenkelberg/Ibig aus dem Furttal eine Mulde formten. Eine Moräne schliesst das Tal beim Katzensee ab, die andere entlang einer Linie vom Bahnhof Otelfingen zum Schulhaus Dänikon - Hüttikon. Das früher stark versumpfte Tal, durch welches der Furtbach aus dem Katzensee nach Westen fliesst, wurde nach dem ersten Weltkrieg entwässert, wodurch Platz für etliche Neusiedlungen entstand.

Buchs etwa 1922
Buchs ca. 1922